Mehr als 60 Personen folgten am 16. Juni 2023 der Einladung des Dekanatssynodalvorstandes an die Gemeinden des Dekanats nach Nieder-Saulheim. Die Gemeindevertreter:innen erwartete einerseits Informationen über den Stand der Klärung der Ausdehnungen der Nachbarschafträume (sog. NBRs), gleichzeitig erhoffte sich der DSV Rückmeldungen über die Eindrücke zum bisherigen Verlauf des Nachbarschaftsprozesses.
Mehr als 60 Personen folgten am 16. Juni 2023 der Einladung des Dekanatssynodalvorstandes an die Gemeinden des Dekanats nach Nieder-Saulheim. Die Gemeindevertreter:innen erwartete einerseits Informationen über den Stand der Klärung der Ausdehnungen der Nachbarschafträume (sog. NBRs), gleichzeitig erhoffte sich der DSV Rückmeldungen über die Eindrücke zum bisherigen Verlauf des Nachbarschaftsprozesses, um nicht nur umfassend informiert, sondern auch mit einem aktuellen Stimmungsbild aus den Gemeinden in seiner anstehenden Klausurtagung an einem Vorschlag für die Nachbarschaftsräume zu arbeiten. Dieser soll im November auf der Dekanatssynode beschlossen werden.
Zu Beginn der Veranstaltung verglich Dekan Zobel die Phase des Zukunftsprozesses, in dem sich das Dekanat derzeit befindet, mit dem des Fahrradfahrens: „Es braucht Mut und kräftiges Treten in die Pedalen, dann klappt es auch mit der Balance. Im Stehen ein Fahrrad in der Balance zu halten, das können nur sehr begabte Menschen.“ Obendrein gehe es bei den Nachbarschaftsräumen ja darum, dass aus den vielen einzelnen Fahrrädern ein gemeinsames Fahrrad wird – nicht nur ein Tandem, sondern ein Fahrrad mit vielen Plätzen. Das Problem dabei sei, dass es zwar für jeden einen Satz Pedale gibt, aber letztlich nur einer am Lenker sitzt und solch ein Fahrrad eben nur noch einen Weg einschlagen könne.
Die Chance sei die Bündelung der Kräfte. Der Preis hierfür sei jedoch, dass eben nicht mehr jede und jeder seinen ganz eigenen Weg fahren könne. Dekan Zobel erinnerte im Folgenden daran, dass in der Evangelischen Kirche demokratische Entscheidungen dazu führen, dass der- oder diejenige, der bzw. die am Lenker sitze, wisse, wo es hingehen soll – bei der Ausdehnung der Nachbarschaften sei dies die Entscheidung der Dekanatssynode im November. Und als Letztes betonte der De-kan, dass es dann alle in der Hand hätten, ob man vom Fleck kommt, indem sie kräftig in die Pedale träten. (Den vollständigen Text der Einführung inklusiv der Bilder können sie übrigens hier herunterladen.)
Im Folgenden wurde den Anwesenden sechs Varianten möglicher Ausdehnungen der Nachbarschaftsräume vorgestellt, die dem Dekanatssynodalvorstand (DSV) vorgeschlagen wurden. Außerdem liegen dem DSV mehr als 15 Rückmeldungen von Nachbarschaftsgruppen oder Kirchengemeinden vor. Hauptsächlich geht es bei all diesen Vorschlägen und Voten um die Ausdehnungen der beiden Nachbarschaften Ingelheim und Nieder-Olm. Zu den restlichen Nachbarschaften liegen dem DSV nur wenige differierende Vorschläge vor.
Im Anschluss wurde den Teilnehmenden der Veranstaltung in Kleingruppen noch einmal die Möglichkeit gegeben, dem DSV weitere Rückmeldungen zu den Nachbarschaften und zum Verlauf des Nachbarschaftsprozesses mitzugeben. Dabei war der DSV vor allem an Rückmeldungen interessiert, die noch einmal das Ganze in den Blick nahmen, denn die Nachbarschaftsgruppen haben ja bereits in den vergangenen Monaten ausführlich das Für und Wider verschiedener Zuschnitte der Nachbarschaftsräume diskutiert.
Nun sollte es an den sog. Tischen, die nichts anderes als große runde Notizflächen waren und viel Platz für Anregungen und Ideen bieten sollten, zum Beispiel um Fragen gehen wie: „Was sind wichtige Voraussetzungen im und für den NBR, damit alle gut miteinander leben und arbeiten können?“ oder „Wenn ich an die weitere Nachbarschaftsgestaltung denke, dann freue ich mich auf … Traurig macht mich, weil ich Dinge zurücklassen muss …“. Zusätzlich wurden noch auf Vorschlag der anwesenden Gemeindevertreter zwei Extratische erstellt. Einen zu einem möglichen Großnachbarschaftsraum Nierstein - Oppenheim und einen zur Klärung der Ausdehnung der Nachbarschaften Ingelheim und Nieder-Olm. Gerade dieser zweite Teil der Veranstaltung brachte für den DSV noch einmal wichtige Rückmeldungen.
All diese Infos wurden im Nachgang den Kirchengemeinden zur Verfügung gestellt, um für eine möglichst hohe Transparenz in dem Verfahren zu sorgen. Und der DSV ist nun gut vorbereitet, um über den Sommer auf einer Klausur und seinen weiteren Sitzungen seinen Vorschlag für die Dekanatssynode im November zu erarbeiten.
Dekan Olliver Zobel