Winterzeit ist Gartenzeit?

„Winterzeit ist Gartenzeit“ – diesen Satz vor Augen, denke ich zunächst, „Was für eine absurde Idee – gerade in den letzten Wochen war es sehr kalt, es lag Schnee, was soll man da im Garten machen?“ Doch bei näherer Überlegung, hält diese Zeit des erzwungenen Nichtstuns für uns die Chance bereit, in Ruhe zu planen und uns gut auf die nächste Gartensaison vorzubereiten.

„Winterzeit ist Gartenzeit“ – diesen Satz vor Augen, denke ich zunächst, „Was für eine absurde Idee  – gerade in den letzten Wochen war es sehr kalt, es lag Schnee, was soll man da im Garten machen?“ Das stimmt zwar, denn direkt im Garten habe ich in diesen Wochen kaum gearbeitet – außer vielleicht einige Pflanzen von ihrer Schneelast befreit und die Vögel gefüttert. Doch gerade der Winter ist die Zeit, um sich um zwei Dinge zu kümmern: um die Planung für das neue Jahr und um die Überprüfung der Werkzeuge. Beim Planen die Grenzen des eigenen Gartens im Blick behalten Das Planen an und für sich ist ja etwas Schönes, vorausgesetzt man beachtet, dass jeder Garten seine besonderen Herausforderungen und vor allem auch Grenzen hat. Wenn ich z. B.  über neue Pflanzen nachdenke, dann muss ich mir auch die Frage stellen, ob diese in unseren Breitengraden überhaupt wachsen, und vor allem, welche andere Pflanze muss der neuen weichen? Das ist manchmal gar nicht so leicht. Zeit für eine (Pflanzen- und Beet-)Bilanz Hinzu kommen die Erfahrungen des letzten Gartenjahres: Welche Pflanzen sind gut gediehen und welche nicht – habe ich bei manchen etwas vergessen oder falsch gemacht? Manche Beetanlage war eine schöne Idee, war in der Praxis aber nicht umsetzbar. Einige Pflanzen sind mittlerweile zu alt und wachsen und gedeihen nicht mehr. Also kommen sie raus und ich habe Platz, um neu anzupflanzen oder einfach, um Rasen zu säen, wenn ich merke, die Pflanzen haben mir schlicht zu viel Arbeit gemacht. Zur guten Vorbereitung gehört die Inventur und Pflege der Werkzeuge Das Reparieren und die Pflege von Werkzeug kann durchaus Spaß machen: Die Messer des Rasenmäher schleifen und den Motor durchsehen oder die Stiele der Werkzeuge mal in die Hand nehmen und schauen, ob sie wackeln oder vielleicht angeknackst sind …  Aber manchmal kann es auch lästig sein, denn meist hat sich über das Jahr eine ganze Menge angesammelt. Auch hier geht es darum, zu sortieren, was brauche ich noch, was kann weg, muss ich vielleicht auch noch etwas Neues anschaffen, weil ich mich doch bei dieser oder jener Arbeit im letzten Jahr ziemlich gequält habe (wobei ich mich dabei frage, ob eine Neuanschaffung wirklich lohnt oder ob ich mir das nicht auch ausleihen kann). Mit einem guten Überblick in den Nachbarschaftsraum starten Mittlerweile ahnen Sie, dass mir bei solchen Überlegungen nicht nur der eigene Garten vor Augen steht, sondern eben auch unsere Nachbarschaftsräume, die NBRs. Diese sind ja nun beschlossen. In ihnen werden wir in den nächsten Wochen unsere Arbeit aufnehmen. Und jede und jeder von Ihnen kann schon jetzt etwas tun, auch wenn in diesem Prozess gerade noch eher Winter herrscht. Sich mal in Ruhe den eigenen Teil des Nachbarschaftsraums anschauen, was gibt es da, was für ein Potential steckt drin, was kann aber auch mit diesem Prozess gut zu Ende gebracht werden. Und auch unsere „Werkzeuge“ gilt es in den Blick zu nehmen: Adresslisten, Gottesdienste und Veranstaltungen – wie ist hier der Zuspruch? Wie werden die Räume im Gemeindehaus genutzt … Wenn wir das tun, wenn alle gut vorbereitet sind, dann wird es mit den Gesprächen im NBR gut klappen und im Anschluss dann auch mit der Gestaltung des NBR – dem Winter sei dank. Bleiben Sie wohlbehütet, Ihr Dekan Olliver Zobel