(11.09.2024) „Mit dem Propsteitag ist mir wieder einmal sehr deutlich bewusst geworden, was für ein großer Schatz die Lektor:innen und Prädikant:innen für unsere Landeskirche sind und mit wie viel Lebenserfahrung sie theologisch reflektiert von ihrem Glauben erzählen können“, mit diesen Worten fasste die Pröpstin für Rheinhessen und Nassauer Land, Pfarrerin Henriette Crüwell, ihre Eindrücke von dem jüngsten Propsteistudientag für Prädikant:innen und Lektor:innen Anfang September in Mainz zusammen.
Zusammen mit dem Referenten für Ehrenamtliche Verkündigung der EKHN, Pfarrer Marcus Kleinert hatte die Pröpstin unter dem Motto „Predigen und Beten angesichts von Tod und Auferstehung“ den Studientag für die engagierten Ehrenamtlichen organisiert. Pfarrer Kleinert umriss in seiner Einladung die Zielsetzung der Veranstaltung: „Hoffnung ist Mangelware geworden in unserer von Krisen und Verunsicherung geprägten Welt. Das fordert uns heraus, die österliche Hoffnung in unseren Gottesdiensten zum Leuchten zu bringen.“
Kein Wunder also, dass dieser Propsteitag, zu dem auch Ehrenamtliche aus den benachbarten Propsteien nach Mainz kamen, sich mit den österlichen Spuren in Liturgie und Kirchenjahr beschäftigte. Denn wer sich dazu entschließt, in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau als Ehrenamtlicher die Ausbildung zur Lektor:in und die darauf aufbauende aufwändige Weiterbildung zur Prädikant:in zu absolvieren, der möchte den Menschen vor allem Hoffnung geben, Hoffnung auch auf die Wiederauferstehung, die wir an Ostern feiern.
Mit einem umfangreichen Programm gab der Propsteitag den über 40 Teilnehmenden eine gute Gelegenheit, sich für ihre nicht immer leichte Aufgaben in den Gemeinden – seit einigen Jahren dürfen Prädikant:innen nach Abschluss einer Zusatzausbildung auch trauen und beerdigen – inspirieren zu lassen und sich auszutauschen. Angefangen mit einem geistlichen Impuls der Pröpstin Henriette Crüwell, weiter mit einem Referat des früheren Codekans im Dekanat Ravensburg, Dr. Gottfried Claß, Diskussionen in Kleingruppen bis hin zu Gesprächen bei zu zweit oder zu dritt unternommenen Spaziergängen, konnte man während der Veranstaltung einen lebhaften Austausch zwischen den Teilnehmenden beobachten. Mittendrin Pröpstin Crüwell, Codekan i. R. Claß und der Referent für ehrenamtliche Verkündigung Kleinert als Ansprechpartner. Dabei ging es in den Gesprächsrunden nicht nur um die eigenen Erfahrungen in Gottesdiensten oder in der Seelsorge. Es ging auch um den eigenen Glauben, um den ganz persönlichen Umgang mit dem Thema „Tod“ und „Auferstehung“.
In seinem Impulsreferat zeigte Codekan Claß auf, dass insbesondere Ostern ein „Anker des Glaubens“ ist, dass sich die österliche Hoffnung auf Wiederauferstehung wie ein roter Faden durch das ganze Kirchenjahr zieht. Die Pröpstin sprach in ihrem Impuls von dem „sehnsüchtigen und sehr menschlichen Wunsch“, einen greifbaren Beweis für die Wiederauferstehung zu erhalten, „um sich daran festhalten zu können in den dunklen Stunden des Lebens“. Und es war auf dem Gelände der Evangelischen Studierendengemeinde Mainz, auf dem der Propsteitag stattfand, hör- und spürbar, wie sehr auch die Teilnehmenden der Veranstaltung von dieser Hoffnung erneut inspiriert wurden. Und so passten die von Dr. Claß zum Ende seines Vortrages zitierten Worte von Martin Luther King wunderbar zum Resümee dieser Veranstaltung: „Gott kann Wege aus der Ausweglosigkeit weisen. Er will das dunkle Gestern in ein helles Morgen verwandeln – zuletzt in den leuchtenden Morgen der Ewigkeit.“