Der neue Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Oppenheim, Eric Bohn, ist glücklich, einen Beruf zu haben, bei dem er Theologie und Musik verknüpfen kann. Damit war er auch die ideale Wahl für seine neue Oppenheimer Gemeinde, denn in der Katharinenkirche hat die Symbiose zwischen Predigt, die die Zuhörenden mit ihrer christlichen Botschaft direkt anspricht, und Musik, als Träger emotionaler Tiefe, eine lange Tradition.
Seine besondere Leidenschaft für die Theologie und die Musik wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Seine Großeltern mütterlicherseits waren in der evangelischen Kirchengemeinde Essenheim sehr engagiert, der Großvater war hier sogar Kirchenvorsteher, „und wenn ich als Kind in den Sommerferien in Essenheim war, war der sonntägliche Gottesdienstbesuch selbstverständlich“. Sein Großvater väterlicherseits wiederum spielte nicht nur Geige, sondern auch Klarinette und Saxophon – so gut, dass er mit den Berufsmusikern des Mainzer städtischen Orchesters spielte. Der Vater hatte eine solide klassische Ausbildung als (Laien-)Pianist. Wen wundert es also, dass der neue Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Oppenheim, Eric Bohn, glücklich ist, einen Beruf zu haben, bei dem er Theologie und Musik verknüpfen kann. Damit war er auch die ideale Wahl für seine neue Oppenheimer Gemeinde, denn in der Katharinenkirche hat die Symbiose zwischen Predigt, die die Zuhörenden mit ihrer christlichen Botschaft direkt anspricht, und Musik, als Träger emotionaler Tiefe, eine lange Tradition.
Vom Dekanat Alzey-Wöllstein nach Oppenheim
Seit dem 1. Oktober 2023 hat der gebürtige Mainzer Eric Bohn in der Katharinenkirche die Nachfolge von Pfarrerin Manuela Rimbach-Sator angetreten. Ein Großteil des Umzugs vom Dekanat Alzey-Wöllstein, wo er die Gemeinden Offenheim, Erbes-Büdesheim und Weinheim 18 Jahre lang betreute, ist schon gestemmt – man sieht es an den meterhohen Stapeln zusammengefalteter Umzugskisten im Flur des Oppenheimer Pfarrhauses. Jetzt heißt es erst einmal, die neue Gemeinde mit ihren vielfältigen Institutionen und Aufgaben kennen zu lernen, sich abzustimmen z. B. mit seinem Kollegen Simon Ahäuser, der die Pfarrstelle 2 in Oppenheim innehat.
Mit 54 Jahren locken neue Herausforderungen
Leicht ist dem 54-jährigen der Abschied von seinen „alten“ Gemeinden nicht gefallen. In 18 Jahren ist die Bindung zu vielen Gemeindegliedern stetig gewachsen, insbesondere, weil Eric Bohn sich hier auch intensiv um die Jugendarbeit gekümmert hat. So hat er z. B. einen offenen Jugendtreff und ein Internetcafé mit aufgebaut, Jugendgottesdienste gehalten und zahlreiche sehr beliebte Jugend-Freizeiten organisiert. „Aber“, so Bohn, „mit 54 Jahren ist es vielleicht auch einmal Zeit, sich neuen Herausforderungen zu stellen.“ Das hat ihn sein bisheriges Leben schon immer gereizt. Schließlich hat er sich, nachdem er sich, nachdem er in Mainz erst das Abitur gemacht und eine Ausbildung als Hotelkaufmann absolviert hatte, noch an ein Theologie-Studium gewagt.
Studium über Organistentätigkeit finanziert
Seine Begeisterung für die Orgel hat ihm dafür den Weg geebnet. Denn früh verdiente sich der Schüler als Organist u. a. in der evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde im Mainzer Münchfeld etwas zum Taschengeld dazu und fand in der Kirchengemeinde auch seine Freunde. So richtig Feuer für das Orgelspielen fing er dann unter seinem Orgellehrer, dem Gonsenheimer Kantor Ulrich Peter. Peter vermittelte ihm nicht nur viel technisches und musikalisches Wissen, er schlug für den jungen Eric Bohn auch die Brücke zum Pfarrberuf. Denn er führte seinem vielversprechenden Schüler, der mittlerweile sogar die Organistenstelle in der Gonsenheimer Kirche innehatte, die enge Bindung zwischen Kirchenmusik und Theologie vor Augen. Bohn informierte sich, fand das Studienfach insbesondere wegen seiner inhaltlichen Vielfalt interessant. Er studierte in Mainz und in Bonn und finanzierte sein Studium – natürlich – über seine Organistentätigkeit u. a. an der Schlosskirche in Bonn.
In der Studienzeit mit der Reformation in Frankreich beschäftigt
Sein Vikariat absolvierte Bohn in der Rheinischen Landeskirche mit dem Schwerpunkt „Krankenhausseelsorge“ – einer Erfahrung, die er heute nicht mehr missen möchte. Im Anschluss bewarb er sich bei der EKHN um eine Pfarrstelle und als er in einem der damals üblichen Gespräche im sog. Assessmentcenter der EKHN gefragt wurde, wo er denn als Pfarrer in der EKHN hinmöchte, antwortete er: „Gerne nach Rheinhessen, weil man da so schön weit schauen kann“. Und so wurde er Pfarrer in Offenheim, Erbes-Büdesheim und Weinheim, schlug hier Wurzeln, zumal seine Frau, Anja Krollmann, als Pfarrerin einige benachbarte Kirchengemeinden betreut. Gemeinsam organisierte man so manche Bildungsreise für die Ehrenamtlichen der Gemeinden und teilt bis heute auch das Hobby „Kochen“. Zum Pfarrer-Alltag von Eric Bohn gehörte in seinen „alten“ Gemeinden nicht nur die Sorge um die zahlreichen gemeindeeigenen Gebäude, sondern auch die Betreuung zweier zu seinen Gemeinden gehörenden Kitas. Eine Studienzeit nutzte der Theologe, um sich intensiv mit der Reformation in Frankreich auseinanderzusetzen, sodass er heute in Paris Führungen auf den Spuren der Reformation anbieten kann. Noch eine der zahlreichen Fähigkeiten von Eric Bohn, auf die sich seine neue Gemeinde in Oppenheim freuen kann.